Früherkennungsuntersuchungen
Nicht alle Leistungen werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Sofern keine akute Indikation besteht, darf zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung keine Untersuchung angeordnet werden. Jedoch sind einige schwerwiegende Augenerkrankungen (z.B. das Glaukom = grüner Star oder die altersbedingte Makuladegeneration) bekannt, welche selbst erst spät bemerkt werden und ohne weiterführende Diagnostik gegebenenfalls nicht früh genug erkannt werden können, um langfristig Schaden zu begrenzen oder zu verhindern. Wir bieten Ihnen daher – unter anderem – folgend genannte augenärztliche Vorsorgeuntersuchungen an.
Diese Untersuchungen gehören nicht in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Abrechnung erfolgt daher über die Gebührenordnung der Ärzte (GOÄ) und muss vom Patienten selbst getragen werden.
Sollten Sie Interesse an dieser verbesserten Diagnostik haben, sprechen Sie uns einfach bei Ihrem nächsten Besuch an, wir beraten Sie gern!
Glaukom- Früherkennungsuntersuchung – Mehr als nur die Messung des Augeninnendrucks
Mit dem Begriff Glaukom (umgangssprachlich grüner Star) bezeichnet man eine Gruppe von schwerwiegenden Erkrankungen mit fortschreitendem Verlauf. In deren Folge wird der Sehnerv unbemerkt geschädigt, was bei unzureichender Behandlung schließlich zur Erblindung führen kann. In den westlichen Ländern ist diese Erkrankung für 10-13 % aller Erblindungen verantwortlich. In Deutschland allein sind ungefähr 800.000 Personen betroffen.
Oftmals sind diese Erkrankungen durch einen erhöhten Augendruck gekennzeichnet. Der Augeninnendruck zählt daher als Hauptrisikofaktor für die Entstehung und das Fortschreiten des Glaukoms.
Grundsätzlich kann ein Glaukom in jedem Alter auftreten, ab dem 40. Lebensjahr jedoch steigt die Wahrscheinlichkeit an einem Glaukom zu erkranken deutlich an.
Zusätzlich ist das Risiko an einem Glaukom zu erkranken deutlich erhöht, wenn in der Familie bereits entsprechende Erkrankungen vorliegen.
Zu Beginn verläuft das Glaukom ohne Symptome. Wenn dem Betroffenen eine Seheinschränkung bewusst wird, ist der Schaden meist schon weit fortgeschritten, da das Gehirn fehlende Bildelemente bis zu einem gewissen Umfang ergänzt. Dies erklärt sich dadurch, dass mehrere benachbarte Nervenzellen zusammen ein Gesichtsfeldareal versorgen. Genaue Untersuchungen haben ergeben, dass ein Ausfall im Gesichtsfeld erst bemerkbar wird, wenn bereits mehr als 30% der Nervenfasern zugrunde gegangen sind. Eine so entstandene Schädigung lässt sich so gut wie nie wieder rückgängig machen, da eine Wiederherstellung geschädigter Nervenfasern unmöglich ist. Daher ist die rechtzeitige Früherkennung beim Glaukom eine wichtige Vorsorge!
Empfohlen wird diese Vorsorgeuntersuchung allen Menschen ab dem 40. Lebensjahr sowie bei Vorliegen gewisser Risikofaktoren, wie z.B.:
- familiärer genetischer Vorbelastung (nahe Angehörige mit Glaukom)
- Cortisontherapie
- starker Kurzsichtigkeit
- starker Weitsichtigkeit
- Diabetes mellitus
- Rauchen
Was wird bei unserer Glaukom- Vorsorge gemacht?
- Ophthalmoskopische Beurteilung des Sehnerven
- glaukomtypisch verändert der Sehnerv sein „Erscheinungsbild“, welches sich bei direkter Beobachtung begutachten lässt
- Augeninnendruckmessung
- bei uns mittels Non- Contact- Tonometer (Luftstoß- Messung)
- wir messen immer mehrmals, um einen genaueren Mittelwert zu erhalten
- Messung der Hornhautdicke (Pachymetrie)
- die Dicke der Hornhaut dient als Korrekturfaktor zur Bestimmung des tatsächlichen Augendrucks
- bei sehr geringer Hornhautdicke wir der Augendruck falsch zu niedrig gemessen: normal erscheinende Augendrücke sind u.U. grenzwertig oder zu hoch
- bei dicker Hornhaut können hingegen „zu hoch“ erscheinende Druckwerte noch akzeptabel sein.
- die Dicke der Hornhaut dient als Korrekturfaktor zur Bestimmung des tatsächlichen Augendrucks
Je nach Befund kann es notwendig sein, weiterführende Untersuchungen durchzuführen, wie z.B.:
- Gesichtsfelduntersuchung (Perimetrie)
- zur Verifizierung und zur Verlaufskontrolle von potentiellen glaukomtypischen Gesichtsfelddefekten
- bei auffälligem Sehnervenbefund sowie bei erhöhtem Augendruck ist diese Untersuchung alle 6- 12 Monate pro Auge angeraten
- Optische Kohärenztomographie (OCT) der Papille („Ausmessung/ Scan des Sehnerven und der Nervenfasern“)
- mit diesem bildgebenden Verfahren werden analog zu einer Ultraschalluntersuchung Schichtbilder der Netzhaut und des Sehnerven erstellt- statt wie beim Ultraschall mittels Schallwellen, geschieht dies hier mittels Licht des Lasers
- es lassen sich „unnormale“ Nervenfasern frühzeitig und mit hoher Präzision von normalen Fasern unterscheiden
- ein potentieller Schaden lässt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit detektieren noch BEVOR ein Gesichtsfeldausfall auftritt
Optische Kohärenztomographie (OCT) des Sehnervenkopfes
Bei der optischen Kohärenztomographie wird die Netzhaut, ihre angrenzenden Strukturen oder der Sehnervenkopf im Rahmen einer berührungsfreien Untersuchung mittels Laserstrahlen abgetastet. Die reflektierten Laserstrahlen ergeben ein exaktes Schnittbild der weniger als 1 mm dickenNetzhautstrukturen in höchster Qualität und Auflösung.
Diese Untersuchung ist wichtig und sinnvoll zur Diagnostik sowie Verlaufskontrolle des grünen Stars (= Glaukom), welcher eine chronische Erkrankung mit zunehmender Formveränderung und fortschreitendem Nervenfaser- sowie Zellverlust im Bereich des Sehnervenkopfes (=Nervus opticus) darstellt.
Durch die dreidimensionale Vermessung des Sehnervenkopfes und der Nervenfaserschichtdicke mittels des OCT- Gerätes lassen sich Strukturveränderungen im Bereich des Sehnervs bereits frühzeitiger erkennen, als es mit einer Augenspiegelung möglich ist.
Bei regelmäßig durchgeführten Kontrollen des Sehnervs können im objektivierten Vergleich bereits kleinste Veränderungen über den Untersuchungszeitraum dargestellt werden. Dies ermöglicht die schnellstmögliche Optimierung der Therapie, um so das Risiko des Fortschreitens eines glaukomatösen Schadens bestmöglich zu minimieren.
Eine Erweiterung der Pupille vereinfacht die Durchführung der OCT- Aufnahme, ist jedoch je nach physiologischer Pupillenweite nicht zwingend erforderlich.
Die Untersuchung ist schmerz- sowie berührungsfrei durchführbar.
Optische Kohärenztomographie (OCT) der Makula
Bei der optischen Kohärenztomographie wird die Netzhaut im Rahmen einer berührungsfreien Untersuchung mittels Laserstrahlen abgetastet. Die reflektierten Laserstrahlen ergeben ein exaktes Schnittbild der weniger als 1 mm dicken Netzhautstrukturen in höchster Qualität und Auflösung.
So lassen sich Strukturveränderungen der Netzhaut im Bereich der Makula
(= Stelle des schärfsten Sehens) bereits frühzeitiger erkennen, als es mit einer Augenspiegelung möglich ist.
Diese Untersuchung wird unter anderem zur Diagnostik oder Verlaufskontrolle eingesetzt bei:
- verschiedenen Netzhauterkrankungen und Makulaveränderungen
- altersbedingter Makuladegeneration
- diabetisch bedingten Netzhautveränderungen
- Gefäßverschlüssen
- Makulalöchern
- unklarer Sehverschlechterung
Bei der trockenen Makuladegeneration beispielsweise zeigen sich Ablagerungen unter der Netzhaut sowie eine Verdünnung der Netzhautstrukturen.
Bei der feuchten Makuladegeneration sowie anderen Netzhauterkrankungen lassen sich Flüssigkeitsansammlungen in und unter der Netzhaut darstellen.
Eine Erweiterung der Pupille vereinfacht die Durchführung der OCT- Aufnahme, ist jedoch je nach physiologischer Pupillenweite nicht zwingend erforderlich.
Die Untersuchung ist schmerz- sowie berührungsfrei durchführbar.
Netzhautfotografie – Fotografische Verlaufskontrolle des Augenhintergrundes
Einige Augenerkrankungen zeichnen sich durch Veränderungen am Augenhintergrund, der Netzhaut, aus. Diese Veränderungen können z.B. durch einen bestehenden Bluthochdruck, einen Diabetes mellitus oder bei der Makuladegeneration entstehen. Hier ist eine exakte Diagnostik mit genauer Dokumentation und sorgfältiger Verlaufskontrolle des Befundes erforderlich.
Bisher musste sich die Dokumentation der Befunde auf die Beschreibungen mit Worten, einfache Ausmessungen oder Bezeichnungen aufgrund des gesehenen Bildes beschränken. Eine Dokumentation mittels digitaler fotografischer Kontrolle ermöglicht nun im Verlauf einen objektivierten Vergleich. So lassen sich kleinste Veränderungen des Augenhintergrundes frühzeitiger erkennen.
Die Aufnahmen können Ihnen im Anschluss am Monitor gezeigt und erläutert werden.
Diese Untersuchung dauert nur wenige Minuten und ist schmerz- sowie berührungsfrei.
Meist ist eine medikamentöse Erweiterung der Pupille erforderlich, um ebenfalls die Peripherie der Netzhaut beurteilen zu können. Werden die Pupillen erweitert, ist für einige Zeit das Sehen eingeschränkt sowie die Blendempfindlichkeit erhöht. Daher dürfen Sie im Anschluss für die Dauer der Pupillenerweiterung nicht Auto fahren (2-4 Stunden). Sollte es Ihnen nicht möglich sein ohne Auto oder mit Begleitung zur Untersuchung zu erscheinen, kann diese fotografische Kontrolle ohne Erweiterung der Pupille versucht werden. Je nach individueller Pupillenweite ist auch dies möglich.